Der Klimawandel, also die Erwärmung der Luft und der Ozeane sowie der Anstieg des Meeresspiegels und das Schmelzen des Eises der Polkappen und der Mehrheit der Gletscher, ist ein reales Phänomen, und er wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 95-100 Prozent vom Menschen verursacht. Wer daran zweifelt, sollte sich mit den Fakten des Klimawandels beschäftigen.
Die Ursache für den Klimawandel ist die von Menschen gemachte Emission von Treibhausgasen (5. Sachstandsbericht des IPCC 2013/14 (WG I, SPM, Abschnitt D.3)).
Weitere Quellen für die Ursachen:
- http://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-es-gibt-viele-moegliche-gruende-fuer-die-derzeitige-erderwaermung
- http://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-die-co2-emissionen-des-menschen-sind-winzig
Die Folgen des Klimawandels sind:
- Bei ungebremsten Treibhausgasemissionen (Verdoppelung der Emissionen): 1,5-4,5 Grad mehr in 2100
- Engpässe bei der Trinkwasserversorgung in Entwicklungsländern
- Fluten und Naturkatastrophen, extreme Wetterverhältnisse
- Flucht der Menschen von den Küsten ins Inland
- Migration aufgrund von Umwelteinflüssen
- Kriege aufgrund von Hunger
- Rückgang der Maisproduktion im Süden Afrikas um 20 %
Wie eine Welt aussähe, die im Mittel um 4 Grad wärmer ist, kann man hier nachlesen.
Als Maßnahmen gegen den Klimawandel werden genannt (Quelle: http://www.klimafakten.de/behauptungen/behauptung-klimaschutz-ist-zu-schwierig-und-viel-zu-teuer):
- Senkung des Benzinverbrauchs
- Reduzierung der Fahrleistung
- Energieeffizientere Gebäude
- Ausbau der Windkraft
- Ausbau der Photovoltaik
- Erdgas statt Kohle
- Erhöhung des Wirkungsgrades konventioneller Kohlekraftwerke
- CCS-Kraftwerke (Abscheidung und unterirdische Verpressung von Kohlendioxid)
- Regenwaldschutz und klimaschonende Bewirtschaftung von Wäldern in der gemäßigten und tropischen Zone
- Bodenschonende Landwirtschaft (weltweite Etablierung der pfluglosen Landwirtschaft)
Für die meisten Leser sind diese Erkenntnisse nicht neu. Der Klimawandel wird kommen, und die Gegenmaßnahmen kommen zu spät. Da wir alle in einer Welt leben, ist auch klar, dass der Wandel uns alle trifft. Überall wird es zu einem Temperaturanstieg kommen und wird es mehr extreme Wetterphänomene geben. In manchen Regionen wird der Niederschlag ansteigen, in anderen kommt es vermehrt zu Dürren. Überall werden sich die Menschen auf die Änderungen einstellen müssen. Die Frage ist nur, wer kann sich die Anpassungen leisten und wer nicht. Dieser Bericht zeichnet die regionalen Folgen des Klimawandels im Verhältnis zu Bevölkerungswachstum und Reichtum auf.
Um den Bericht nachzuvollziehen, habe ich Weltkarten gesucht, welche die voraussichtliche Änderung der landwirtschaftlichen Erträge, das jeweilige Bruttosozialprodukt sowie das Bevölkerungswachstum darstellen:
Diese Daten erzeugen bei mir eine erschreckende Vermutung: Afrika ist eine tickende Zeitbombe. Noch mehr Menschen in bereits sehr armen Ländern, deren landwirtschaftliche Erträge bedingt durch den Klimawandel zurückgehen werden.
Erst kürzlich hat die Uno ihre Prognosen für die weltweite Bevölkerungsentwicklung angepasst. Derzeit leben 7,1 Milliarden Menschen auf der Erde. Statt der bisher prognostizierten 10 Milliarden Menschen werden nach neuesten Erkenntnissen 11,2 Milliarden Menschen im Jahr 2100 die Erde bevölkern. Während Mittel- und Südamerika sowie Asien leicht wachsen werden und Europa sogar schrumpft, wird Afrika seine Einwohnerzahl bis 2100 auf 4 Milliarden Menschen vervierfachen. Länder wie Mali und Niger sind nicht nur die derzeit ärmsten Länder der Welt. Sie haben auch die höchste Fertilitätsrate von circa sieben Kindern pro Frau. Hinzu kommt, dass diese Länder in der Sahelzone liegen und vom Klimawandel ganz besonders hart getroffen werden.
Hier die Zusammenfassung der Uno-Prognose auf spiegel.de: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/uno-prognose-so-entwickelt-sich-die-bevoelkerung-bis-2100-a-1046128.html.
Doch die Daten weisen noch auf etwas anderes hin: Der Afghanistan-Konflikt, der arabische Frühling, Boko Haram in Nigeria, die Krise in Somalia, selbst der Konflikt zwischen Sunniten und Schiiten in Syrien und im Irak erscheinen plötzlich in einem anderen Licht. Könnte es sein, dass die Ursachen für die Radikalisierung der Menschen in den betroffenen Regionen gar nicht religiöser Natur sind, sondern mit Überbevölkerung, Hunger und Armut zusammenhängen? Wird die Religion nur als moralische Rechtfertigung für Ausschreitungen, Terror sowie Territoriums- und Machtansprüche einer frustrierten Jugend missbraucht?
Eins sollte klar sein: Der Druck in den aktuellen Krisenregionen wird durch das Bevölkerungswachstum und durch die Auswirkungen des Klimawandels noch steigen. Flucht der Menschen aus diesen Regionen ist kein brauchbares Ventil. Europa macht seine Grenzen zu. Die kulturelle „Reinheit“, die als Begründung vorgeschoben wird, ist nichts anderes als eine schlechte Ausrede für Besitzstandswahrung und Desinteresse an den wahren Gründen für die Flucht. Den Menschen bleibt also nur die Radikalisierung. Radikale islamische Prediger wittern bereits einen fruchtbaren Nährboden für eine panislamische Bewegung. Damit könnten sie sogar Erfolg haben, wenn man sich die Verteilung des muslimischen Glaubens in der Welt anschaut:
Grün: Sunniten, Rot: Schiiten, Blau: Ibraditen
Neben Zentral- und Südamerika sind besonders die muslimischen Länder von den Folgen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums betroffen. In Syrien und Irak hat der so genannte „Islamische Staat“ zwar wahrscheinlich seine maximale Ausdehnung erreicht, da es sich um einen lokalen Konflikt zwischen Schiiten und Sunniten handelt. Doch nun ist diese Terrororganisation auch in Libyen erfolgreich und, mit dem Anschluss von Boko Haram im Frühjahr 2015, in Nigeria.
Die Religion bietet den Terrororganisationen ein ideales Mittel der Integration und Identifikation sowie der Abgrenzung nach außen. Wenn sich der Westen auf diese Strategie einlässt, was bereits durch die Kreuzzugspolitik von George W. Bush, durch den Erfolg des Front National in Frankreich sowie durch die Pegida-Bewegung in Deutschland geschehen ist, dann ist ein erneuter bewaffneter Konflikt zwischen dem christlich geprägten „Abendland“ und dem muslimisch geprägten „Morgenland“ vorprogrammiert. In dieser Auseinandersetzung wird es vordergründig um Ideologien und hintergründig um Ressourcen gehen. Er wird besonders durch die Ungleichheit der Mittel geprägt sein. Hochgerüstete und zum Teil bereits automatisierte Waffentechnologie wird gegen eine Unzahl von festentschlossenen jungen Menschen antreten.
Oder befinden wir uns gar bereits mitten drin?
Videoquellen zu den Themen Bevölkerungsentwicklung und Klimawandel: