Wenn man für drei Jahre ins ferne Ausland geht, dann erfährt man die eine oder andere traurige Abschiedsszene. Auch Versöhnungen mit Menschen, mit denen man sich in der letzten Zeit nicht so gut verstanden hat, finden statt. Heute hatte ich jedoch eine richtige Abrechnung:
Bei wunderschönem Frühlingswetter jogge ich in der Morgensonne mit unserem Hund Loukas durch die Felder um Lammersdorf. Von weitem sehe ich diesen fürchterlichen Hundebesitzer, der seine vier ausgewachsenen Schäferhunde an der kurzen Leine spazieren führt. Für gewöhnlich blökt er bereits von Weitem andere Hundebesitzer an, sie sollen ihre Hunde auch anleinen. Warum, ist mir schleierhaft. Hat er Angst, dass seine Hunde mit ihm an der Leine den Acker durchpflügen? Oder glaubt er, dass ein 13-Kilo-Hündchen seine Schäferhunde angreift?
Ich laufe also in seine Richtung, während Loukas 100 Meter hinter mir bummelt. In ca. 200 Meter Entfernung bleibt er stehen und beobachtet mich. Ich laufe weiter. Bei 100 Metern fängt er an mir zuzurufen, dass ich meinen Hund anleinen solle. Ich laufe weiter. Einen Meter vor ihm komme ich zum Stehen, so dass mich seine Hunde, die absolut friedlich und menschenfreundlich sind, schwanzwedelnd an mir hochspringen und mir die Hände ablecken. Damit hat er nicht gerechnet. Dann frage ich ihn, warum er sich nicht ein Hobby sucht, das er auch beherrscht. Völlig perplex starrt er mich an und murmelt etwas, dass so klingt wie: „Mein Hund könnte ja auf ihn zulaufen.“ In diesem Moment läuft Loukas einfach an uns vorbei. Ich frage ihn noch, warum er als Hundebesitzer Angst vor anderen Hunden hat, doch da läuft er auch schon mit seinen vier bemitleidenswerten Vierbeinern weiter.
Mann, das hat gut getan!
Das Gesicht hätte ich gern gesehen!