Sylvia und ich gehen durch die Savanne spazieren. Die Sonne brennt heiß und trocken. Faz muito calor. Da fällt mir das Lied ein, dessen Text ich Ende 2014 auswendig gelernt habe und das ich immer wieder morgens laut in meinen Helm schmetterte, während ich bei Minusgraden mit dem Motorrad zur Arbeit fuhr.
Ich fange an zu singen:
Brazil, where hearts were entertaining june
We stood beneath an amber moon
And softly murmured „someday soon“…
Sylvia breitet die Arme in Richtung des vertrocknenden Grases aus und fragt mich, ob ich mir Brasilien so vorgestellt habe.
Nein, sage ich. Ich habe mir gar nichts vorgestellt. Das ist meine Lehre aus unserer Reise nach Kirgistan: Es wird sowieso alles ganz anders, als man sich es vorstellt. Wenn man sich nichts vorstellt, kann man auch nicht enttäuscht werden, sondern nur überrascht werden.