Warten am Flughafen von Fortaleza

Am Sonntag bin ich ungefähr 100 der restlichen 300 Kilometer Richtung Fortaleza gefahren. Dabei habe ich festgestellt, dass die Klimaanlage kaputt ist. So ein Mist! Auf der Fahrt Richtung Norden hatte sich der Kollaps des kühlenden Aggregats bereits durch laute Lagergeräusche angekündigt. Jetzt fahren der Hund und ich mit offenem Fenster. Das ist laut und windig, und mein linker Arm wird von der Sonne verbrannt. Ich konnte Sylvia erreichen und sie bitten, über das Internet einen Klimaanlagenspezialisten in Fortaleza zu suchen. Sie hat zwei gefunden. Hoffentlich lässt sich das Problem schnell beheben.

Mein Standplatz für die Nacht lag auf einer großen Düne hinter einem Windpark. So ein Windpark macht ganz schön viel Wind. Der Hund und ich kauerten uns in den Windschatten hinter dem Wagen.

Da ich Empfang mit meinem Mobiltelefon hatte, konnte ich ein wenig mit Oliver in Deutschland über Whatsapp chatten. Die Welt ist doch unglaublich zusammengerückt, oder? Als ich vor 20 Jahren in Australien war, hat man noch mit Briefen kommuniziert. Telefonieren war ein Heidenakt. Man musste eine öffentliche Telefonzelle finden und eine ganze Menge Münzen dabeihaben, um ein paar Minuten mit der Heimat zu plaudern.

Mitten in der Nacht bin ich dann wach geworden, weil irgendetwas komisch war. Trotz Vollmond war es stockdunkel. Dann erinnerte ich mich daran, dass Sylvia mir erzählt hatte, dass es eine Mondfinsternis geben sollte. Erst konnte ich mich nicht überwinden, mein Bettchen zu verlassen. Als ich dann doch raus musste zum Pinkeln, sah ich noch, wie der Mond halb vom Erdschatten bedeckt war. Ich fragte mich, wie die Menschen früher dieses Phänomen erklärt hatten, als man noch daran glaubte, dass die Sonne sich um die Erde dreht.

Am Morgen genoss ich noch den kühlen Wind und den halb bedeckten Himmel. Im Land des Mangelschattens freut man sich über jedes bisschen Schutz vor der Sonne. Ich starrte mindestens ein Stunde einfach nur auf die schöne und abwechslungsreiche Landschaft. So etwas mache ich sonst nicht. Normalerweise beschäftige ich mich immer mit irgendetwas.

Jetzt stehe ich vor dem Flughafen in Fortaleza und warte auf die Ankunft von Sylvia gegen 13.30 Uhr. Heute Abend kommen dann Beatrix und Andreas an. Ob denen klar ist, in was für anspruchsvolle zwei Wochen sie eingecheckt haben?

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