Foto-Safari I

Wie steht es so schön in Sylvias Reiseführer? Das Pantanal ist so, wie man sich den Amazonas vorstellt. Während man im Pantanal an jeder Ecke über Alligatoren und Riesenmeerschweinchen stolpert sowie riesige Fischreiher regelmäßig durch das Bild fliegen, macht sich die Tierwelt am Amazonas recht rar. Ich bin ja eh der Meinung, dass man in den Dokumentationen von David Attenborough die Tiere viel besser beobachten kann, als in einer direkten Begegnung, die häufig eher zufällig und kurz verläuft.

Trotzdem ist der Amazonas-Regenwald sehr beeindruckend. Da ist zunächst einmal seine schiere Größe: Der Regenwald liegt zu 60 Prozent auf dem Gebiet Brasiliens und umfasst die Hälfte des brasilianischen Territoriums. Er macht die Hälfte des auf der Erde verbliebenen Tropenwaldes aus. Die Fläche des Amazonasbeckens beträgt knapp 7 Millionen Quadratkilometer, stellt damit knapp 39 Prozent der Fläche Südamerikas und ist fast 20 mal größer als Deutschland. Läge das Gebiet in Europa, nähme es 70 Prozent der gesamten Fläche des Kontinents ein. Da kann man sich schnell verlaufen.

Hauptverkehrswege sind die Flüsse. Das versteht man erst, wenn man die immense Differenz zwischen Hoch- und Niedrigwasser bewusst wahrgenommen hat, die am Rio Negro bis zu 19 Meter beträgt. Zwar gibt es in Amazonien keine richtige Trockenzeit – sonst hieße das Gebiet ja auch nicht Regenwald, doch es gibt Zeiten mit mehr und weniger regelmäßigen Regen. Auf unseren Fotos kann man immer wieder gut erkennen, dass die Häuser der Flussbewohner auf Anhöhen liegen. Das liegt daran, dass wir bei Niedrigwasser dort waren. Während des Hochwassers liegen sie direkt am Ufer. Das bedeutet, dass fast die gesamte Landschaft, die man auf den folgenden Bildern sehen kann, in den Zeiten hohen Wasserstandes verschwunden ist.

Eine unserer Haltestellen war ein verlassenes Dorf, Velho Airão, von dem es heißt, dass die Ameisen die Einwohner gefressen hätten.

Fortsetzung folgt…

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