Ein typischer Alltag während der Dschungelprüfung: Aufstehen, Frühstück (Früchte, Brot und Fisch), Fertigmachen zur Abfahrt. Mit dem Kleinboot inklusive Moped-Außenborder über Stromschnellen einen kleinen Nebenfluss hinauf. Waldwanderung mit Adlersichtung.
Unser Führer an diesem Tag war Nazaré, einer der Caboclo-Brüder. Er führte uns über einen ehemaligen Waldarbeiterpfad. Ehemalig, da das Gebiet heute zum Nationalpark Jaú gehört. Nazaré und sein Bruder Ari leben noch in dem Park, was keine Selbstverständlichkeit ist. Ihre Anwesenheit wird toleriert, sie müssen sich jedoch strengen Auflagen unterwerfen.
Unter anderem führte er uns an eine Stelle, wo früher Kautschuk gewonnen wurde.
Die Rinde des Kautschukbaums wird in der Früh an einer Stelle leicht verletzt und das Kautschuk über den Tag mit einem Eimer aufgefangen. Am Ende des Tages kann man es dann ernten.
Mitten im Wald, ca. 130 km bzw. eine Tagesreise von dem nächsten Ort, Novo Airão, entfernt stießen wir auf dieses Grab. Beerdigt liegt hier ein Waldarbeiter, der es auf Grund einer Verletzung oder einer Krankheit nicht geschafft hat, einen Arzt zu erreichen.
Die Wanderung dauerte den Vormittag. Mittags ging es zurück zum Haus von Ari und Nazaré, wo wir übernachtet hatten. Nach dem Mittagessen (Fisch, Reis und Bohnen) ging es erneut los mit Vermelhinhos Schnellboot, diesmal, um auf den den Nebenarmen des Rio Jaú nach Tieren Ausschau zu halten.
Wo sind die Tiere, fragt man sich natürlich. Wie bereits erwähnt, machen sie sich am Amazonas und Rio Negro sehr rar. In der Dunkelheit haben wir dann doch einige Kaimane aufstöbern können. Zum Fotografieren war es dann jedoch schon zu dunkel. Doch die bizarre, von dem großen Unterschied der Wasserstände geformte Landschaft und Vegetation hatte auch seinen eigenen, morbiden Reiz.
Im Dunkeln ging es dann zurück zum Abendessen (Fisch, Reis und Bohnen).
Bis morgen.