Kühe auf dieser Welt sind doch alle gleich: Obwohl wir Menschen sie massakrieren, zerfleischen und verzehren, stellen wir keine Gefahr für sie dar. Hunde hingegen haben es schwer bei den Rindern. Im Gegensatz zum Hund war ich übrigens überhaupt nicht nervös.
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Täglich grüßt der Auerhahn
Jeden Morgen wecken der Hahn und der Alarmanlagenvogel. Die Insektenwelt hält sich hingegen angenehm zurück. Natürlich gibt es Mücken, doch sie verhalten sich sehr vornehm und stechen nur in die Oberarme und die Fußfesseln. Auf meinen Spaziergängen bleibe ich manchmal in Spinnweben hängen, die mich mit ungewohntem Widerstand zurückhalten. Die Biester, die das gesponnen haben, möchte ich eher nicht kennenlernen.
Im Augenblick ist Regenzeit. Es regnet jedoch meistens nur nachmittags und abends. Tagsüber ist es sonnig-bewölkt mit Temperaturen um die 25 Grad. Wenn man nach dem Regen in der Dunkelheit im Dschungel unterwegs ist, wird man mit angenehmer Kühle und stimmungsvoller Atmosphäre belohnt.
Dschungelcamp
Bevor ich mich zu sehr an den Dschungel hinter unserer Haustüre gewöhne, noch ein paar Impressionen von unseren Hundespaziergängen:
Das letzte Bild zeigt die Häuser des Condominios, in dem wir wohnen.
Besonders spannend sind die Begegnungen mit der lokalen Fauna:
Zu Sylvias Geburtstag hat sich die Fauna ein besonderes Geschenk für sie ausgedacht und sie mit Verdacht auf Denguefieber in diverse Notaufnahmen geschickt:
War aber Fehlalarm. Nur ein Geburtstags-Magen-Darmvirus.
Autofahren in Brasilia…
… ist ganz schön langweilig. Die Straßen sind breit und gehen auf langen Strecken eintönig geradeaus. Die Geschwindigkeitsbegrenzungen zwischen 50 und 80 km/h werden alle ein bis zwei Kilometer durch Blitzkästen überwacht, so dass man die ganze Zeit auf den Tacho starrt. Dazu kommen elendig viele Bremsschwellen.
Eine willkommene Abwechslung bietet die Regenzeit mit ihren sintflutartigen Niederschlägen.
Bizarro-Eifel
Die Eifel in Südamerika liegt östlich von Brasiliens Hauptstadt, direkt hinter unserer Haustür. Erodierte bewaldete Täler wechseln sich mit Freiflächen auf den Höhen ab.
Das Rurtal verblüfft mit seinem abwechslungsreichen Landschaftsprofil.
Die Kall windet sich durch das Dickicht.
Der südamerikanische Klatschmohn sprießt am Wegesrand.
Nur die Äpfel sind ein wenig größer als in der Heimat.
Angekommen
Die ganze Reise hat einen Riesennachteil: Ich kann nie wieder Economy-Class fliegen. Einmal Business-Class – für immer versaut. Siehe hier.
Keine Schlüssel mehr
Normalerweise checke ich drei Dinge, wenn ich aus dem Haus gehe: Portemonnaie in der Jacke, Handy in der linken, Schlüssel in der rechten Hosentasche. Jetzt, eine Stunde vor Abfahrt nach Frankfurt, ist die rechte Hosentasche leer. Mein imposanter Schlüsselbund mit Schlüsseln und Transpondern für Zuhause, für die Firma, fürs Auto und fürs Motorrad ist auf Null geschrumpft. Ein sehr erleichterndes Gefühl.
Die letzten Tage in Lammersdorf
Abschiede, Versöhnungen und Abrechnungen
Wenn man für drei Jahre ins ferne Ausland geht, dann erfährt man die eine oder andere traurige Abschiedsszene. Auch Versöhnungen mit Menschen, mit denen man sich in der letzten Zeit nicht so gut verstanden hat, finden statt. Heute hatte ich jedoch eine richtige Abrechnung:
Bei wunderschönem Frühlingswetter jogge ich in der Morgensonne mit unserem Hund Loukas durch die Felder um Lammersdorf. Von weitem sehe ich diesen fürchterlichen Hundebesitzer, der seine vier ausgewachsenen Schäferhunde an der kurzen Leine spazieren führt. Für gewöhnlich blökt er bereits von Weitem andere Hundebesitzer an, sie sollen ihre Hunde auch anleinen. Warum, ist mir schleierhaft. Hat er Angst, dass seine Hunde mit ihm an der Leine den Acker durchpflügen? Oder glaubt er, dass ein 13-Kilo-Hündchen seine Schäferhunde angreift?
Ich laufe also in seine Richtung, während Loukas 100 Meter hinter mir bummelt. In ca. 200 Meter Entfernung bleibt er stehen und beobachtet mich. Ich laufe weiter. Bei 100 Metern fängt er an mir zuzurufen, dass ich meinen Hund anleinen solle. Ich laufe weiter. Einen Meter vor ihm komme ich zum Stehen, so dass mich seine Hunde, die absolut friedlich und menschenfreundlich sind, schwanzwedelnd an mir hochspringen und mir die Hände ablecken. Damit hat er nicht gerechnet. Dann frage ich ihn, warum er sich nicht ein Hobby sucht, das er auch beherrscht. Völlig perplex starrt er mich an und murmelt etwas, dass so klingt wie: „Mein Hund könnte ja auf ihn zulaufen.“ In diesem Moment läuft Loukas einfach an uns vorbei. Ich frage ihn noch, warum er als Hundebesitzer Angst vor anderen Hunden hat, doch da läuft er auch schon mit seinen vier bemitleidenswerten Vierbeinern weiter.
Mann, das hat gut getan!























