Oh Cerrado!

Die relative Luftfeuchtigkeit ist runter auf 28 %. Sylvia hat bereits Probleme mit ihren Lippen. Bis auf die Popel in meiner Nase, die größer und trockener werden, spüre ich noch nichts von der Trockenheit. Vielleicht liegt das daran, dass ich meine Tage nicht in klimatisierten Räumen verbringe.

Das Wetter ist einfach großartig. Tagsüber erreichen die Temperaturen 25 bis 28 Grad. Am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen. Auf den Anhöhen weht stets ein kühler Wind. Nachts sinken die Temperaturen. Zum Sonnenaufgang gegen sechs Uhr können sie mitunter auf zehn Grad fallen. Dafür verzaubert die Nacht mit einem unglaublich klaren Sternenhimmel. Vollmondaufgänge sind das größte Spektakel.

Der Cerrado macht seinem Namen alle Ehre und verwandelt sich in eine Savannenlandschaft. Die Gräser werden gelb und neulich hat es nachts großflächig gebrannt.

Den Äffchen unten am Bach, wo die Bäume das ganze Jahr über Wasser haben, macht die Trockenzeit gar nichts.

Und wir haben die Schönheit unserer Terasse auf dem Dach entdeckt.

Die Terasse

Spinnenalarm im Schlafzimmer

Von dem allgegenwärtigen Mückenproblem habe ich bereits ausführlich berichtet. Nun fängt auch noch die Zeckenzeit an. Letzten Samstag habe ich, wie bereits häufig zuvor, eine Abkürzung durch das hohe Gras des Cerrado genommen. Zuhause angekommen zwickt mich etwas ins Bein. Bei genauerem Hinsehen beißt mich eine winzige, gerade einmal einen Millimeter große Zecke. Nach weiterer Untersuchung meines Körpers musste ich insgesamt zehn dieser Blutsauger entfernen. Unseren Hund juckt das übrigens überhaupt nicht. Seine Fettschicht ist mit Repellent vollgepumpt.

Nun sollte man eigentlich allen Tieren huldigen, die sich um die Vernichtung der Parasiten verdient machen. Doch direkt neben dem Bett will man die Achtbeiner auch nicht gerade krabbeln sehen.

Gestern auf dem Condominiofest

Condominio Verde feiert

Einmal jährlich feiert das Condominio Verde ein Straßenfest. Es gibt Musik, Getränke, Essen und für die Kinder Kasperletheater mit Schlangen statt Räubern:

Zucker, Fett und Alkohol

Im Feinkostsupermarkt bekommt der Europäer alles, was er im Alltag vermisst. Zucker…

Fett…

Und Alkohol…

Das alles natürlich doppelt so teuer wie bei uns. Aber wer hat schon einmal von Eisenbahner Kölsch gehört?

Sonderbare Reaktion auf lokale Delikatessen

Ich sitze zusammen mit Fabio in einem Straßenrestaurant zum Mittagessen. Fabio hat mir dabei geholfen, eine Werkstatt für meinen Wagen zu finden und die notwendigen Reparaturen mit der Werkstatt abzusprechen.

Der Wirt bringt das Essen. Für mich gibt es vegetarische Beilagen: Reis, Bohnen, Möhren, Maniok. Das Gericht schmeckt intensiv nach brasilianischem Rind. Die Rinder sehen hier nicht nur durchweg anders aus als in Europa, sie riechen und schmecken auch anders. Selbst Milchprodukte haben diesen intensiven, leicht säuerlichen Geschmack, den ich nur schwer beschreiben kann. Bisher konnte ich mich damit nicht richtig anfreunden. Die Vorstellung, ein komplettes Glas Milch zu trinken, hat meinen Appetit bisher noch nicht zu Freudensprüngen verleitet.

Über den eigenwilligen Geschmack Brasiliens sinnierend esse ich weiter. Der Wirt bringt eine kleine Plastikflasche mit einer dicken, gelben Flüssigkeit. Fabio kippt davon reichlich über sein Essen. Da der Reis etwas trocken ist, mache ich es ihm nach. Dazu gibt es ein sehr süßes, kohlensäurehaltiges Getränk.

Der Wirt kommt an unseren Tisch und startet einen Smalltalk mit Fabio. Plötzlich beginnt mein Mageneingang schmerzhaft zu brennen. Irgendetwas erzeugt in meinem Magen einen immensen Druck. Ich versuche mit einem Schluck von der Limonade zu kontern, was jedoch den gegenteiligen Effekt erzeugt. Noch gerade rechtzeitig kann ich den Tisch verlassen. Hinter einem LKW spucke ich glibbrige, durchsichtig-schaumige Magenflüssigkeit aus. Abwechselnd kommen der Wirt und Fabio zu mir, um nach den Rechten zu fragen. Doch ich wiegele ab, brauche nur Zeit, damit der Schmerz vergeht.

Der LKW fährt weg, und damit verliere ich meine Deckung vor den anderen Gästen im Restaurant. Ich verziehe mich auf die Toilette und spucke noch 15 Minuten weiter. Das Essen selbst bleibt im Magen, nur die Magenflüssigkeit will raus. Dann endlich beruhigt sich mein Verdauungsapparat. Ich gehe zurück und entschuldige mich beim Wirt. Schnell hat man die Buttersauce, die gelbe Flüssigkeit in der Flasche, als Ursache identifiziert. Wir zahlen und gehen. Wenigstens muss ich nicht für mein Essen bezahlen.

Ich glaube, ich entwickle eine Laktoseintoleranz. Damit bin ich nicht allein, sondern gehöre zu den 43 % der europäisch-stämmigen Einwohnern dieses Landes, die das gleiche Schicksal teilen.

Auto ummelden oder Bürokratieerhaltungsmaßnahmen

Wie bereits berichtet, läuft der Autokauf etwas anders ab als bei uns. So auch der Akt der Ummeldung des Fahrzeugs. Zunächst muss man im Voraus sämtliche fällige Gebühren bezahlen wie die Steuer und die Mindestversicherung, die nur Personenschäden abdeckt. Zudem eine Gebühr für den Termin einer Ummeldung. Dies macht man bei einer Bank. Erst dann kann man einen Termin bei der Detran (Departamento de Trânsito) machen.

Anders als bei uns gibt es in Brasilien keinen regelmäßigen TÜV. Doch beim Kauf eines Gebrauchtfahrzeuges muss der Käufer bei der Ummeldung den Wagen bei der Detran vorführen.

inspektion

Das sieht zwar vom Ambiente aus wie eine Hauptuntersuchung, ist es aber nicht. Geprüft werden Fahrgestellnummer und Motornummer sowie die Funktion der lichttechnischen Einrichtungen (Abblendlicht, Fernlicht, Bremslichter, Rückfahrlicht, Blinker). Das war’s.

Danach muss man zwei Etagen höher zur Erledigung des Papierkrams, d.h. Nummer ziehen und warten. Da unser Auto zuletzt im Bundesstaat Goias, der den Destrito Federal umgibt, angemeldet war, fällt eine weitere Gebühr an, die wir erst einmal bei der Bank bezahlen müssen. Da auf den Eingang des Geldes gewartet werden muss, kann ich meine endgültigen Fahrzeugpapiere erst nächten Montag abholen.

strassenverkehrsamt

Immerhin bekomme ich vorläufige Fahrzeugpapiere und kann das Nummernschild ändern lassen. Hierfür müssen wir wieder hinunter in die Garage zum Emplacador.

emplacador

In Brasilien gibt es für jeden Arbeitsteilprozess ein Berufsbild, so auch den Beruf des Emplacadors. Seine Funktion besteht darin, das verplombte Nummernschild abzuschrauben, die Leiste auf dem Nummernschild, die den Bundesstaat angibt, auszutauschen, das Nummernschild zu verplomben und wieder anzuschrauben. Dafür kassiert der Emplacador 20 Reals, die in seine Tasche wandern. Geht doch auch unkompliziert.

verplompt

Wenn wir schon einmal bei der Detran sind, kann Sylvia auch ihre Multas (Geldstrafen für Geschwindigkeitsüberschreitung, Fahren mit Handy etc.) begleichen. Da Sylvia noch vor der Ummeldung ihres Wagens die Verkehrsverstöße verursacht hat, müssen diese zuerst auf ihren Namen überschrieben werden. Hierfür muss der Vorbesitzer ein Formular ausfüllen und unterschreiben sowie eine Kopie seines Führerscheins beilegen. Da die Detran jedoch nur Geschwindigkeitsüberschreitungen andet jedoch nicht die Nutzung des Handys am Steuer, mussten wir noch zu einer anderen Behörde: Departamento de Estradas de Rodagem (abgekürzt DER). Dort findet nun das gleiche Prozedere statt, also zunächst die Umschreibung der Multa auf Sylvias Namen mit Formularausfüllung des Vorbesitzers. Immerhin wird man bei der DER mit aktuellen Actionfilmen im Fernsehen unterhalten.

multaszahlen

Besser man lässt sich nicht erwischen! Es sei denn, man steht auf Jackie-Chan-Filme und hat keinen Fernseher.

Mückenabwehr

Man könnte es ja wie die Einheimischen machen und lange Hosen und Ärmel tragen. Doch das wäre ein Kleinbeigeben vor der Brut. Bevor ich im eigenen Schweiß ertrinke, nutze ich lieber die Errungenschaften unserer modernen Zivilisation.

Da wäre zuerst die Mückenabwehrhautcreme. Sie hält für ca. 4 Stunden und verschafft Ruhe vor normaler Belagerung durch MoskitosChemodermischer Schock

Komfortabel sind die Biozidverdampfer. In kleineren Räumen halten sie die ganze Nacht lang die blutsaugenden Mistviecher fern.
Chemoelektrischer Schock

Interessant für den Aufenthalt im Freien ist die Mückenabwehrspirale. Sie wirkt im Umkreis von 4 Metern und hält 8 Stunden.
Chemothermischer Schock

Wenn gar nichts mehr geht, gibt es noch die Chemiekeule. Mit ihr kann man auch ganze Ameisenstraßen dauerhaft blockieren und lustige Ameisenstaus verursachen.
Chemischer Schock

Zuguterletzt bleibt noch die gute, alte mechanische Abwehr. Hier die Akku-betriebene Moskitoklatsche mit Blitzeffekt. Jeder Treffer erzeugt ein diabolisches Vergnügen und das Gefühl von erfüllter Rache.
Elektrischer Schock

Bizarre Preise für Nahrungsmittel

Wie seltsam die Preise für Nahrungsmittel in Brasilien sind, soll dieser kleine Vergleich zeigen:

RindfleischBlumenkohl

Rindfleisch zweiter Wahl mit Knochen kostet ca. 12 Real pro kg. Das sind umgerechnet ca. 4 Euro pro kg. Blumenkohl hingegen kostet ca. 22 Real pro kg, also ca. 7 Euro pro kg.

Der Energiegehalt von 1 kg Rindfleisch liegt bei ungefähr 2.000 kcal. Blumenkohl wiederum hat nur 250 kcal je kg.

Um auf 2.000 kcal zu kommen, muss ein Vegetarier, der sich nur von Blumenkohl ernährt, also 56 Euro bezahlen – 14 mal mehr als ein Fleischesser, der sich nur von Rindfleisch zweiter Wahl ernährt.

Das lässt nur einen Schluss zu: Blumenkohl wird nicht in Brasilien hergestellt, sondern handgestreichelt im Ausland angepflanzt, großgezogen und geerntet, importiert und mit einem Importzoll von 200 Prozent versehen. Zudem haben die Landarbeiter, oder besser Blumenkohlfachangstellte, alle studiert und erhalten einen Stundenlohn von 25 Euro.

3 Wochen Brasilien

Das Wetter bedeutet für mich die größte Umstellung. Als ich Deutschland verließ, lag die Temperatur in Lammersdorf bei 0 Grad und leichter Schnee zierte die Felder. Mein erster Eindruck am Flughafen in Brasilia war: drückend warm, aber nicht zu heiß. Die Höchsttemperaturen in Brasilia pendeln ganzjährig zwischen 25 und 28, die Tiefsttemperaturen zwischen 13 und 18 Grad. Das klingt erst einmal moderat. Wenn die Sonne jedoch durch die Wolken bricht, ergibt dies gepaart mit der hohen Luftfeuchtigkeit eine drückende Hitze, der man gerne in Richtung Schatten entfliehen möchte.

Folglich stehe ich morgens immer zwischen 7 und 8 Uhr auf, um mit dem Hund spazieren zu gehen. Ab 9 Uhr lösen sich die Wolken auf, und die Sonne brennt schweißtreibend auf einen herab. Spätestens dann sehnt man sich nach Schatten und Abkühlung.

Derzeit befinden wir uns am Ende der Regenzeit. Man vermutet, dass es in der Regenzeit häufig regnet. Stimmt, aber immer nur nachmittags, abends oder nachts. Dann aber wolkenbruchartig. Tagsüber ist es immer heiter bis wolkig, und zumindest ich bin froh über jede Wolke, die die Sonne verdeckt. Das macht den Tag planbar.

Von den hohen Temperaturen profitiert insbesondere des Menschen größter Konkurrent hinsichtlich der Eroberung von Lebensraum: die Insekten und mit ihnen die Spinnen. Sie sind praktisch überall und ihre Größe ist teilweise furchteinflößend. Am nervigsten sind natürlich die Mücken. Zwar stechen sie fast immer nur in Füße und Beine. Wenn man jedoch nicht aufpasst und sich nicht mit Repellent eingecremt hat, kann das schon einmal zu einer Orgie werden, nach der man sich tagelang die Füße kratzt. In der Trockenzeit sollen die Mückenpopulation und die Luftfeuchtigkeit deutlich zurückgehen. Allerdings soll es gegen Ende der Trockenzeit bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 10 Prozent so trocken werden, dass die Lippen rissig werden und man Nasenbluten bekommt. Ich lasse mich überraschen.

Die Menschen in Brasilia sind größtenteils sehr entspannt, wertschätzend und weltoffen. Zumindest in den Kreisen, in denen ich derzeit Kontakt habe. Doch in diesen Kreisen lebt man einen westlichen Lebensstil mit Besitztümern wie Haus und Auto und gilt als reich, denn so ein Lebensstil kostet ungefähr so viel wie in Europa. Das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen in Brasilien von 11.300 Dollar (Deutschland: 45.000 Dollar) deutet hingegen darauf hin, dass das Vermögen sehr ungleich verteilt ist (Quelle: Wikipedia). Tatsächlich liegt der Gini-Koeffizient in Brasilien bei 0,59 (1 = alles Vermögen in einer Hand, 0 = jeder verdient gleich viel; Vergleich Deutschland: 0,28) (Quelle: Wikipedia). Da verwundert es nicht, wenn junge Menschen der ärmeren Schicht die Vermögensumverteilung selbst in die Hand nehmen. Die Mordrate (Morde pro 100.000 Einwohner) liegt in Brasilien bei 25,2 (Deutschland: 0,8) (Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung). Die sozialen Gegensätze und die Angst vor Raubüberfällen sind im Alltag deutlich spürbar. Reiche Condominios, die von hohen Zäunen umgegeben sind und von privater Security rund um die Uhr bewacht werden, befinden sich zum Teil in direkter Nachbarschaft zu Armenvierteln. Während man sich innerhalb der Condominio-Mauern Tag und Nacht frei bewegen kann, verhält man sich außerhalb sehr vorsichtig. Man hält sich vorwiegend an stark bevölkerten Orten auf. Nachts ist man in der Stadt so gut wie gar nicht unterwegs.

Die Sprache ist für mich ein großes Hindernis. Zwar sprechen viele Condominio-Bewohner Englisch oder sogar Deutsch, doch außerhalb kommt man mit Englisch kaum weiter. Ich lerne jeden Tag Vokabeln. Allerdings hilft mir das nicht bei der Aussprache. Ein Beispiel: Das portugiesische Wort für Auto heißt „carro“. Deutsch ausgesprochen kann man es sich sehr gut merken. Doch ein doppeltes „r“ innerhalb eines Wortes wird wie ein stimmloses „h“ ausgesprochen und ein „o“ wie ein „u“. Und schon ist die Eselsbrücke mit der „Karre“ futsch: „carro“ wird wie „cahu“ ausgesprochen. Mein derzeitiges Portugiesisch reicht für einfache Konversationen zum Beispiel bei Einkäufen. Ausdrücken kann ich mich noch lange nicht.

Mein Tagesablauf besteht aus Hundespaziergängen, Blog schreiben, Portugiesisch lernen, Formalitäten checken (Steuernummer beantragen, Auto ummelden, Termin bei der Immigrationspolizei etc.) und Einkäufen. Mein Ziel ist es, recht bald firm in der Sprache zu werden. Wenn ich mit meinem derzeitigen Online-Sprachkurs fertig bin, überlege ich, einen Kurs an der Uni in Brasilia zu belegen.

Ich wünsche meinen wohlgesonnen Leserinnen und Lesern ein schönes Wochenende!

Leben in Brasilia

Wie vieleicht dem einen oder anderen bekannt ist Brasilia eine Retortenstadt, die zwischen 1956 und 1960 aus dem Boden gestampft wurde. Die Einheimischen nennen die Stadt auch Plano Piloto, nach dem ursprünglichen Plan des verantwortlichen Städtebauers Lúcio Costa. Von oben sieht sie aus wie ein Flugzeug, und tatsächlich heißen die Stadtteile, die aussehen wie die Tragflächen, Nord- und Südflügel. In Wirklichkeit sollte die Stadt jedoch eine Markierung auf einer Landkarte symbolisieren. Die runden Formen sind den geografischen Umständen geschuldet.

Die Stadt wurde ausschließlich für Autofahrer gebaut. Fußgänger waren von Beginn an nicht vorgesehen. Größere sechs- bis achtspurige Straßen haben manchmal einen Mittelstreifen, der 100 Meter breit ist. Die Straße auf der Hauptachse durch die Stadt hat 16 Spuren, und der zum Teil bebaute Mittelstreifen ist 200 Meter breit.

Ob es schön ist, in Brasilia zu leben? Keine Ahnung. Wir wohnen außerhalb und fahren immer nur mit dem Auto in die Stadt.

Hier ein Blick über den See auf die Stadt sowie ein Foto aus einem Hochhaus auf die Hauptstraße des Nordflügels:

Das andere UferBlick aus einem Hochhaus

Zu Mittag gegessen wird in Straßenrestaurants, in denen man sich das Essen von einem Büffet nimmt. Danach wird der Teller gewogen und der Preis nach Gewicht bezahlt.

StraßenrestaurantEssen nach Kilogramm

Derzeit sind wir noch dabei, unser Haus mit Möbeln auszustatten. Möbel und Haushaltsutensilien kauft man in Brasilia übrigens auf Garagesales.

GaragesaleGaragenverkauf

Dort trifft man dann zum Beispiel scheidende US-amerikanische Botschaftsangehörige, die einem von ihren Erfahrungen in Brasilien berichten.

Bei den Elektrogeräten muss man aufpassen, für welche Spannung sie geeignet sind. In Brasilia gibt es Stadtteile mit 110 und mit 220 Volt. Bei uns zuhause haben wir 220, manchmal auch nur 110 und hin und wieder auch 0 Volt.

Wenn man in den Garagenverkäufen nicht das Richtige findet, kann man auch in die Straße mit den Antikmöbelverkäufern fahren. Die Möbel sind nicht wirklich antik, sondern nur aus altem Massivholz gefertigt, dann lackiert und wieder grob geschliffen, damit es antik aussieht. Der Preis hingegen gibt sich selbstbewusst. Wenn man bereit ist, tief in die Tasche zu greifen, kann man sich es zuhause einrichten wie bei den alten Kolonialherren.

Pseudoantik1Pseudoantik2Pseudoantik3Pseudoantik4

Zum Schluss noch eine Straßenszene aus einer der Satellitenstädte außerhalb von Brasilia. Verkauft werden Schuhe zu einem günstigen Preis vor einem Haushaltswarenmarkt.